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Die schönsten Plätze der Eifel Teil 6

Der Monat Mai in unserem Rätselkalender trägt eine Fotografie des Kloster Himmerod (lateinisch Abbatia Claustri B.M.V.; in Eifeler Mundart Hammerd). Eine im Jahre 1134/1135 von dem Mönch Bernhard von Clairvaux gegründete Zisterzienserabtei und liegt zwischen Eisenschmitt und Großlittgen (Landkreis Bernkastel-Wittlich) im Tal der Salm.

Nach seiner Berufung zum Erzbischof von Trier, setzte sich Albero von Montreuil bereits im Jahre 1131 bei Bernhard von Clairvaux für die Gründung eines Zisterzienserklosters in der trierischen Umgebung ein, woraufhin dieser von der Primarabtei Clairvaux aus einen Gründerkonvent unter dem Abt Randulf im Jahre 1134 entsandte. Der Konvent ließ sich zunächst bei Winterbach an der Kyll in der Eifel nieder; allerdings nach einem Besuch im Jahre 1135 entschied Bernhard von Clairvaux – vermutlich aufgrund Hochwässer der Kyll – die Umsiedlung nach Himmerod im Salmtal. Damit war Himmerod das 14. Zisterzienserkloster und das erste deutsche Kloster, das von dem bekannten Mönch und mittelalterlichen Abtes Bernhard von Clairvaux gegründet wurde.

Der 1699 für seliggesprochene Priestermönch David von Himmerod war das letzte überlebende Mitglied des damaligen Gründungskonvents und starb im Jahre 1179. Ein Jahr zuvor (1178) weihte der Erzbischof Arnold von Trier die romanische Klosterkirche. Und bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts hatten die Grafen von Sponheim ihre Grablege im Kloster. So war unteranderem die der Gräfin Lorette noch im 18. Jahrhundert vorhanden. Vom Kloster aus selbst, wurde zwischen 1153 und 1156 die französische Abtei Châtillon (Castellio) in der heutigen Gemeinde Pillon im Arrondissement Verdun im Département Meuse besiedelt – eine Tochtergründung des Klosters Trois-Fontaines. 1189 gründete das Kloster Himmerod als eigenes Tochterkloster die Abtei Heisterbach im Siebengebirge und entsandte, auf dem Betreiben vom Kölner Erzbischofs Philipp I. von Heinsberg hin, zwölf Mönche zur dessen Gründung. Heute ist die Abtei leider nur noch eine Ruine.

1224 besaß das Kloster mittlerweile einen großen Grundbesitz, den es teilweise verpachtete, und der Abt des Mutterklosters Clairvaux bestimmte, dass die Anzahl der Mönche nicht mehr als 60 und die der Laienbrüder (Ordensmänner der katholischen Kirche, die das Ordensgelübde für ein Kloster abgelegt haben, aber nicht zum Priester geweiht sind) nicht mehr als 200 betragen durfte. Eine erneute Aufwertung erhielt das Kloster im Jahre 1519, als Papst Leo X. den dortigen Äbten die Pontifikalien, also die bischöflichen Insignien wie Mitra und Krummstab, verlieh.

Die romanische Kirche wurde erstmals in den Jahren 1621 bis 1630 restauriert, denn im dreißigjährigen Krieg hatte die Abtei schwer unter plündernden Soldaten zu leiden. Aber trotz des andauernden Krieges legte 1641 der Abt Matthias Glabus aus Lieser den Grundstein für einen Klosterneubau, der 1688 unter Abt Robert Bootz vollendet wurde. Abt Leopold Kamp beauftragte 1739 den Architekten Christian Kretzschmar, der mit dem Neubau einer barocken Klosterkirche im Zisterzienserstil mit Dachreiter ohne Kirchtürme begann und 1751 fertiggestellt wurde.

Die französische Regierung unter Napoleon Bonaparte hob am 26. Juli 1802 das Kloster auf, woraufhin das Kloster und die Kirche verfielen. Zur endgültigen Ruine wurde das Kloster schließlich 1803, als das Kloster an einen Hüttenbesitzer versteigert wurde und dieser das kupferne Kirchendach abbauen ließ. In den darauffolgenden Jahren wechselten die Besitzer immer wieder und die Gebäude wurden hauptsächlich als Steinbruch genutzt, aber die Mühle und das Pförtnerhaus blieben erhalten. Desweiteren stand noch der Westgiebel der Klosterkirche. Reichsgraf Ottokar von Kesselstatt war der letzte Besitzer und verkaufte das Gut 1919 an deutsche Trappisten aus Mariastern in Bosnien. Neugegründet wurde das Kloster schließlich 1922 von deutschen Zisterziensermönchen aus der Abtei Marienstatt im Westerwald, allerdings wurde der Wiederaufbau im Jahre 1934 durch das konfiszierte Vermögen des Himmeroder Bauvereins von Nationalsozialisten verhindert und konnte erst ab 1952 unter Abt Vitus Recke (Abt in Himmerod von 1937 bis 1959) erfolgen. Die fertige Kirche wurde am 15. Oktober 1960 von Bischof Matthias Wehr geweiht. Nach dem zweiten Weltkrieg erlangte die Abtei Bekanntheit durch die Himmeroder Denkschrift, die der Grundstein zur Wiederbewaffnung der Bundesrepublik war.

Im Jahr 2011 lebten im Kloster Himmerod noch acht Mönche und zwei Postulanten (Gläubige, die um die Aufnahme in die Gemeinschaft ersucht haben), die in der alten Mühle ein Museum mit wechselnden Kunstausstellungen, eine Buch- und Kunsthandlung, eine Gaststätte, ein Gäste- und Exerzitienhaus, eine Gärtnerei sowie eine Fischerei betrieben. Mitarbeiter mussten später jedoch entlassen und Eigenbetriebe wie die Fischerei geschlossen werden, nachdem Verluste von mehr als 200.000 € jeweils in den Jahren 2008 und 2009 gemacht wurden. Eine Abordnung von zehn Mann des Jagdbombergeschwaders 33 half im Sommer 2013 bei der Sanierung einer 400 Jahre alten Stützmauer. Im Oktober 2017 beschloss die Mehrerauer Kongregation, zu der die Abtei Himmerod gehörte, das Kloster aufzulösen. Zwar erklärte der Trier Bischof im März 2021, dass das Kloster zu einem Jugendzentrum für das Bistum Trier umgestaltet werden solle, aber die dafür notwenige Generalsanierung der Gebäude (ca. 25 Millionen Euro) sei "nicht mehr seriös" oder zu verantworten. Daraufhin wurden die Pläne wieder eingestellt.


Nicht nur das Kloster selbst ist ein Besuch wert! Eine gemütliche und nicht allzu lange Rundwanderung führt von Himmerod über den Hunnenkopf. Haben Sie keine Möglichkeit, die Route über einen heimischen Drucker auszudrucken? Kein Problem! Wir übernehmen natürlich für einen kleinen Obolus kostenpflichtig den Druck für Sie.


Quelle



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